© Matthias Groppe
Kreis Höxter (Brakel), Deutschland

Berufskolleg DigiLab

  • Berufskolleg Kreis Höxter, Klöckerstraße 10, Brakel
  • Landratsamt Kreis Höxter
  • Plan Bee Architekten, Paderborn
  • Trockenbau Scholtyssek GmbH, Salzkotten
  • Januar 2022
  • ca. 1,750 m²
  • © Matthias Groppe

Leise lernt sich’s besser

 

Das Berufskolleg Kreis Höxter setzt am Standort Brakel auf zukunftsweisende Lernkonzepte. 

Für das neu geschaffene „DigiLab Being Social“ wurden alte Denkmuster und bestehende Raumstrukturen aufgelöst. 

 

Die offene und flexible Lernlandschaft stellte besondere Ansprüche an die akustische Ertüchtigung. 

Diese gelang mit einem Mix aus Systemlösungen von Knauf Ceiling Solutions. 

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Eigentlich steckt im Namen schon alles drin: Digitalisierung, Labor, Soziales. 

Das Anfang Februar 2022 eröffnete „DigiLab Being Social“ bietet Schülerinnen und Schülern aus dem sozialen Bereich eine Lern- und Laborumgebung, die den neuesten mediendidaktischen und sozialpädagogischen Standards sowie den aktuellen Rahmenbedingungen im Bereich der Digitalisierung entspricht.

Rund 1,2 Mio. Euro wurden in die Umbaumaßnahme investiert, deren Umsetzung rund sechs Monate in Anspruch nahm.

Der neue Bereich im Berufskolleg zielt auf die Vermittlung von Fähigkeiten wie Medienkompetenz, Kreativität, soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit ab – all das, was junge Menschen später im Beruf benötigen. 

Lernarena statt Klassenzimmer

 

Im Mittelpunkt der Baumaßnahme stand zunächst die Entkernung des 1. und 2. Obergeschosses auf einer Fläche von rund 1.750 m². 

Aus 20 Klassenräumen wurde eine offene Lernlandschaft geschaffen; auch der Flur wurde Teil des pädagogischen Konzepts. 

Die Planung des innovativen Lernlabors oblag Plan Bee Architekten aus Paderborn. 

Flexibilität anstatt starrer Strukturen lautete die übergeordnete Devise für das Projekt: So lassen sich Lernräume zu großen Lernarenen erweitern, für Kleingruppen wurden Kuben eingerichtet. 

Das Auditorium verfügt über einen separaten Regie-Raum hinter Glas, in dem Filmschnitt- und Tonmischarbeiten durchgeführt werden können. 

Ein Bühnenbereich ist durch den ehemaligen Flur und eine flexible Trennwandanlage um bis zu 100 m² erweiterbar. 

Sogenannte Meeting Points fördern die Kommunikation der Lernenden untereinander.


In perfekter Balance
Baffeln & Deckensegel

    

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Offenheit lässt Raum für Kreativität und Spontaneität, kann aber auch Unruhe und Stress erzeugen. Deshalb wurden alle Lernbereiche akustisch so optimiert, dass schulische Aktivitäten in Einzel- und Teamarbeit sowie in großen Gruppen möglich sind. Aus dem breitgefächerten Produktsortiment von Knauf Ceiling Solutions ließen sich optisch und qualitativ hochwertige Lösungen für die einzelnen Bereiche umsetzen – teils auch durch eine Kombination aus zwei Produkten. 

Im 1. und 2. Obergeschoss wurde in den Räumen die Rasterdecke AMF TOPIQ® Efficient Pro im Maß 625 x 625 x 20 mm eingebaut – insgesamt rund 1.400 m². Sie eignet sich aufgrund ihrer hohen Schallabsorption (αw = 1.00) und ihrer dezenten Oberfläche besonders gut für Büros und Lerneinrichtungen. Im Flur des 1. und 2. OG kamen weitestgehend die breitformatigen AMF TOPIQ® Efficient Pro Platten im Format 1250 x 625 x 20 mm zum Einsatz – rund 250 m² davon wurden verbaut. Ein Teilbereich des Flures im 2. Obergeschoss (ca. 30 m²) erhielt als Trägerdecke die Holzwolle-Akustikplatten HERADESIGN® Superfine; darunter hängen rahmenlose AMF THERMATEX® Baffeln in den Maßen 300 x 1200 mm (50 Stück) und 300 x 1800 mm (45 Stück), die mit Schallabsorptionswerten von αw  = 0.60 - 0.65(H) den Geräuschpegel senken, die Sprachverständlichkeit erhöhen und die Nachhallzeit im Raum verkürzen. 

Der „Hingucker“ des Bauvorhabens ist jedoch nach Auskunft von Sascha Scholtyssek, dem ausführenden Fachunternehmer, der Raum 1205/06 im 1. Obergeschoss. Hier wurden je 13 konkav und 13 konvex gebogene Deckensegel THERMATEX® Sonic Arc im Format 1895 x 1165 x 19 mm aufgehängt. Eine optisch überzeugende Lösung, die außerdem mit Schallabsorptionswerten aufwartet, die der EN ISO 354 entsprechen.

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Form statt Farbe

Sascha Scholtyssek erklärt: „Die Materialien wurden vorab anhand der benötigten Schallabsorptionswerte festgelegt. Dies oblag dem Architekten bzw. dem Bauakustiker.“ Aber auch die visuelle Wirkung spielte beim „DigiLab Being Social“ eine Rolle, da sich die Schülerinnen und Schüler in der Umgebung wohlfühlen sollten. Dieser Anspruch wurde mit dem Einsatz von Baffeln und Deckensegel erfüllt – „optisch eine Besonderheit, die man sicherlich nicht alle Jahre einbaut“, sagt der Fachunternehmer.

Auf Farbigkeit haben die Planer bewusst verzichtet, um nicht vom Wesentlichen abzulenken. Die verschiedenen akustisch wirksamen Elemente sind in Weiss, Reinweiß (RAL 9010) und Cremeweiß (RAL 9001) gehalten. 

Flexibler Teameinsatz

Zu Beginn des Bauvorhabens hat der Fachbetrieb zwei bis drei Mitarbeiter eingesetzt. „Im weiteren Verlauf Richtung Fertigung erhöhten wir auf sechs bis acht Mann, je nach terminlichem Bedarf.“ Die Montage verlief im Wesentlichen in drei Schritten: Unterkonstruktion der Rasterdecken, Elektro-Installation und Einlegen der Rasterplatten. „Die Baffeln und Segel haben keine Unterkonstruktion, sondern wurden an filigranen Seilabhängern befestigt“, erläutert Scholtyssek. Sie wurden im Vorfeld auf Maß gefertigt und dann vor Ort montiert.

Alle weiteren Deckenmaterialien haben die Facharbeiter direkt auf der Baustelle für den Einbau angepasst. Bei Fragen konnte die Trockenbau Scholtyssek GmbH wie gewohnt auf das Know-how der Experten von Knauf Ceiling Solutions zurückgreifen, doch bei dem Projekt war nach Auskunft des Fachunternehmers lediglich eine telefonische Beratung nötig.

Scholtyssek: „Die besondere Herausforderung waren bei diesem Bauvorhaben die große Masse und der damit verbundene Zeitaufwand. Hier half nur strukturiertes Arbeiten.“

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